Wenn Paare sich entfremden, bietet systemische Paartherapie die Chance auf echte Veränderung und eine neue Verbindung. Sie ist ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren, das Paaren hilft, festgefahrene Kommunikationsmuster zu erkennen, neue Perspektiven zu entwickeln und die Qualität ihrer Beziehung langfristig zu verbessern. In meiner Praxis für Paartherapie in Berlin-Charlottenburg unterstütze ich Paare dabei, ihre Gesprächsdynamik zu verändern, emotionale Nähe wiederherzustellen und gemeinsame Ziele zu formulieren.
Therapeutische Beziehung als Wirkfaktor
Im Zentrum der systemischen Arbeit mit Paaren steht (wie auch in der Einzeltherapie) die Gestaltung von Beziehung – nicht nur zwischen den Partnern, sondern auch zur Therapeutin oder zum Therapeuten. Die Tragfähigkeit der therapeutischen Beziehung ist ein entscheidender Wirkfaktor für den Erfolg der Therapie, weil sie eine belastbare Basis für die gemeinsame Arbeit an Konflikten darstellt. Ohne eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung ist es für Klient*innen häufig gar nicht denkbar, sich zu öffnen.
Zusätzlich können ressourcenorientierte Methoden helfen, destruktive Dynamiken zu durchbrechen und eingefahrene Muster zu verändern. Einfühlung, Wertschätzung und der konstruktive Umgang mit Konflikten fördern Vertrauen und Offenheit. Systemische Paartherapie wirkt damit nicht durch Ratschläge oder direkte Problemlösungen, sondern durch gezielte Interventionen.
Die Allianz ist der Schlüssel
Besonders bedeutsam für den Therapieerfolg ist die therapeutische Allianz, also die Arbeitsbeziehung zwischen der Therapeutin oder dem Therapeuten und beiden Partner*innen. Eine stabile, ausgewogene Allianz ist laut Friedlander et al. (2011) ein zentraler Prädiktor für positive Therapieergebnisse in Paar- und Familientherapien. Entscheidend ist, dass beide Partner*innen sich gleichermaßen gesehen, gehört und verstanden fühlen. Ist die Beziehung zur Therapeutin oder zum Therapeuten unausgewogen, steigt das Risiko für Therapieabbrüche deutlich.
Auch von Sydow (2014) betont die Bedeutung dieser Allianz. Zu Beginn der Therapie steht daher die gemeinsame Erarbeitung eines Ziels, das für beide Partner gleichermaßen wichtig ist. Dies schafft nicht nur Klarheit, sondern auch Motivation für den Veränderungsprozess.
Systemische Paartherapie entfaltet ihre Wirkung nicht durch Schuldzuweisungen oder Diagnosen, sondern durch ein neues Verstehen von Beziehung. Studien zeigen, dass sie nicht nur zur Verbesserung der Partnerschaft beiträgt, sondern auch das psychische und körperliche Wohlbefinden beider Partner*innen fördern kann. Denn wer sich in der Beziehung sicher und verstanden fühlt, lebt nachweislich gesünder, resilienter und zufriedener.
Literatur:
von Sydow, K. (2014). Systemische Paartherapie: Wirksamkeit, Stand der Anerkennung und Alltagspraxis. Psychotherapie im Dialog, 15(4), 210–217. https://doi.org/10.1055/s-0040-100178
Friedlander, M. L., Escudero, V., Heatherington, L., & Diamond, G. M. (2011). Alliance in couple and family therapy. Psychotherapy, 48(1), 25–33. https://doi.org/10.1037/a0022060